Schadstoffe verändern das Verhalten von Tieren und Menschen
Schadstoffe verändern das Verhalten von Tieren und Menschen
Anonim

Experten aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen haben die Auswirkungen chemischer Schadstoffe auf Wildtiere untersucht und die Risiken für Sterblichkeit, Fortpflanzung und Wachstum verschiedener Arten bewertet.

Medikamente, Metalle und andere weniger offensichtliche chemische Verunreinigungen, die in das Abwasser gelangen, können das Verhalten von Tieren verändern. Die Forscher haben ein umfangreiches Papier und eine Roadmap erstellt, um dieses Problem zu untersuchen und das Bewusstsein dafür zu schärfen.

Die weltweit führenden Experten kommen aus einer Vielzahl relevanter Disziplinen, darunter Umwelttoxikologie, Aufsichtsbehörden und Experten für chemische Gefahren. Eine Gruppe von 30 Personen erstellte ein Dokument und einen Fahrplan, um die Umwelt vor Chemikalien zu schützen, die das Verhalten von Tieren und Menschen verändern.

In ihrem Bericht beschrieben die Wissenschaftler Studien, die zeigen, wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel, die in die Umwelt gelangen, das Verhalten von Fischen und Wirbellosen verändern. Diese Medikamente gelangen wie viele andere Medikamente über das Abwasser in den Lebensraum der Tiere. Die Forschung zeigt uns auch, dass es andere Beispiele für chemisch induzierte Verhaltensänderungen gibt.

Wissenschaftler beschäftigen sich nicht nur mit offensichtlichen Schadstoffen wie Arzneimitteln, sondern warnen auch vor Substanzen, deren Wirkung auf den Körper noch nicht vollständig verstanden ist. Dies sind zum Beispiel Chemikalien in Kunststoffen, Waschmitteln, Textilien und Körperpflegeprodukten. Die Autoren des Dokuments haben einen Fahrplan entwickelt, in dem sie politische Entscheidungsträger, Aufsichtsbehörden und Umweltverantwortliche auffordern, Maßnahmen zu ergreifen, die darauf abzielen, den Schaden durch Schadstoffe zu minimieren.

Zu den Empfehlungen der Roadmap zählen die Verbesserung von Methoden zur Untersuchung von Verhaltensänderungen durch Schadstoffe, die Entwicklung neuer und die Anpassung bestehender Toxizitätstests zur Bestimmung der Wirkung von Stoffen auf das Verhalten lebender Organismen. Wissenschaftler fordern außerdem die Entwicklung eines integrativen Ansatzes zur Bewertung von Umweltrisiken, der Verhaltensänderungen einschließt. Die Autoren drängen darauf, bei der Bewertung nicht nur die Sterblichkeit, sondern auch das Wachstum und die Reproduktion zu berücksichtigen. Darüber hinaus sprechen die Forscher von der Notwendigkeit, die Zuverlässigkeit von Tests zu verbessern, die die Variabilität von Verhaltensreaktionen berücksichtigen und Richtlinien und Schulungen zur Bewertung der Ergebnisse dieser Art von Forschung entwickeln sollten.

Die Arbeit wurde in der Zeitschrift Environmental Science and Technology veröffentlicht.

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